Ein Plot oder eine Storyline ist die Handlung einer Geschichte bzw. einer Fanfiktion. Er beschreibt eine Abfolge von Ereignissen innerhalb der Handlung, die mit einem zentralen Konflikt in Verbindung stehen und aufeinander aufbauen. Dazu bedient er sich verschiedener Handlungselemente und erzählerischer Kunstgriffe, welche die Zuordnung zu einem bestimmten Genre ermöglichen.
Für den Plot wichtige Grundbegriffe[]
Technische Details[]
Das klassische Handlungsschema nach Aristoteles folgt der Form "Anfang, Mittelteil, Ende", wobei der im Anfang etablierte Konflikt im Mittelteil ausformuliert und im Ende (meist nach einem Umschwung, genannt Peripetie) aufgelöst wird. Dieses Schema kann im Grunde immer noch angewendet werden, auch wenn der moderne Roman etwas komplizierter ausfällt und es im Normalfall nicht bei einem Umschwung bleibt (mehr dazu unter Inhaltlicher Aufbau).
Eine moderne Geschichte besteht grundsätzlich aus mindestens einer Haupthandlung (Main Plot), kann aber auch Nebenhandlungen (Sub Plots) enthalten. Dies sind in der Regel sekundäre Plots, die nebenher laufen und nicht soviel Gewicht erhalten, aber evtl. Auswirkungen auf den Hauptplot haben. Oft wird hier Charakterentwicklung für Haupt- oder Nebenfiguren ausgedrückt.
Innerhalb der Geschichte ist die Balance zwischen Haupt- und Nebenhandlungen enorm wichtig, um das Interesse des Lesers beim eigentlichen Kern der Handlung zu halten. Zu viele und plötzliche Unterbrechungen der Haupthandlung durch Elemente einer (möglicherweise vollkommen unnötigen) Nebenhandlung können schnell nervig werden und die Frage aufkommen lassen, worüber der Autor nun eigentlich schreiben wollte.
Um dieser Balance gerecht zu werden, muss der Autor mithilfe des Point Of View den Blickwinkel der handelnden Figuren bestimmen: es gibt die Möglichkeiten der direkten Erzählebene, auf der alles für den Leser sichtbar ist, sowie der verdeckten Erzählebene, die für den Leser (und/oder Charakter) zunächst unsichtbar bleibt. Das gezielte Spiel mit dem Wissen des Lesers kann hier für Spannung und überraschende Entwicklungen sorgen.
Beide dieser Ebenen unterliegen einer weiteren Unterscheidung: die der äußeren Handlung (Ereignisse) und die der inneren Handlung (Gefühle, Erinnerungen, Psychologie).
Inhaltlicher Aufbau[]
Der normale Ablauf einer Handlung ist gewöhnlich in 3 Akte aufgeteilt:
1. Akt: Die Helden werden eingeführt, der Konflikt tritt auf. Das Problem erscheint entweder lösbar oder unlösbar.
2. Akt: Es kommt zu weiteren Aktionen, die die Lösbarkeit oder Unlösbarkeit des Problems infrage stellen - der Konflikt spitzt sich zu. Je nachdem, wie die Atmosphäre der Handlung gedacht ist, können sie steigenden Charakters (eine optimistisch stimmende Entwicklung) oder fallenden Charakters sein (die Geschichte wird düsterer und hoffnungsloser) sein. In wendungsreichen Geschichten kann es beides sein.
3. Akt: Das Finale steht an. Der Konflikt endet nun entweder im vorweggenommenen Ende (einfache Handlung) oder erfährt einen Umschwung, der aus der Handlung selbst entstanden ist (komplizierte Handlung).
Die Einteilung in einfache und komplizierte Handlung geht wiederum auf Aristoteles zurück. Da in seiner Poetik der Zweck des Dramas in der Läuterung (Katharsis) des Zuschauers lag, zog er natürlich die komplizierte Handlung vor, da sie einen bleibenderen Eindruck hinterlässt. Per se schlecht ist aber keine der beiden Formen: eine einfache Handlung kann natürlich der simplen Wunschbefriedigung des Lesers dienen, der einen bestimmten emotionalen Prozess durchlaufen möchte, aber auch zur Heranführung an komplizierte Sachverhalte dienen; die komplizierte Handlung lebt dagegen vom Wechselbad der Gefühle und der damit verbundenen Herausforderung - sie kann auch schlicht zur Verwirrung des Lesers führen.
Quellen[]
- Handlung (Erzählkunst) in der Datenbank der deutschsprachigen Wikipedia